Neuromobilisation – Ein evidenzbasierter Ansatz zur Behandlung neuropathischer Schmerzen

Neuropathischer Schmerz entsteht durch Verletzungen oder Funktionsstörungen im somatosensorischen Nervensystem und gehört zu den komplexesten Schmerzsyndromen in Bezug auf Diagnostik und Therapie. Oft bleibt er aufgrund unzureichender diagnostischer Kriterien unerkannt, was zu suboptimalen therapeutischen Ansätzen führt. Die Neuromobilisation bietet eine wirksame, evidenzbasierte Intervention zur Behandlung von Kompressions-Mononeuropathien. Durch manuelle Mobilisationstechniken können die Durchblutung, der axonale Transport und die Regeneration des Nervengewebes verbessert, Schmerzen gelindert und die Funktionalität gesteigert werden.

Nach Abschluss des Kurses sind die Teilnehmer:innen in der Lage, neuropathische Schmerzsyndrome effektiv zu diagnostizieren und evidenzbasierte Neuromobilisationstechniken anzuwenden, um die Lebensqualität ihrer Patient:innen zu verbessern.

Dieser Kurs basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und integriert kontinuierlich Fortschritte im Bereich der manuellen Therapie bei peripheren Nervenverletzungen.

Kursinhalte:

1. Grundlagen und Verständnis neuropathischer Schmerzen:
   • Überblick über Mikro- und Makroanatomie des Nervensystems.
   • Einführung in die Neurobiologie von Entzündungen und Zellschäden.
   • Ätiologie und Prävalenz unspezifischer Rückenschmerzen.
2. Diagnostik und klinische Beurteilung:
   • Neuromechanische Untersuchungstechniken, einschließlich Slump-Test bei radikulären Schmerzen.
   • Neurologische Untersuchung und klinisches Denken bei Mononeuropathien und Radikulopathien.
3. Neuromobilisationstechniken und deren Anwendung:
   • Obere Extremitäten:
     • Behandlung und Evaluierung von Median-, Ulnar- und Radialnerveneinklemmungen (z. B. Karpaltunnelsyndrom, Guyon-Kanal-Syndrom, Plexus-brachialis-Radikulopathien).
   • Untere Extremitäten:
     • Techniken bei Peroneus-, Tibialis- und Ischiasnerveneinklemmungen sowie obturatorischen Neuropathien.
   • Neurokranium:
     • Behandlung von kraniocervikalen Schmerzen und cervikogenen Kopfschmerzen.
     • Mobilisation von Hirnnerven, einschließlich Trigeminus- und Fazialisnerv, sowie vagale Mobilisation bei chronischen Schmerzen.
4. Integration des autonomen Nervensystems (ANS):
   • Zusammenhang zwischen ANS, Entzündungen und komplexen Schmerzsyndromen.
   • Alltagsstrategien zur Regulation von Schlaf, ANS und chronischen Entzündungsreaktionen.