Der Mensch bewegt sich multidimensional und adaptiert ständig unterschiedlichste Kräfte – er balanciert sich aus. In diesem Sinne sind alle funktionellen Prozesse des Menschen als Bewegungs- und Balancierungs-prozesse zu verstehen: Biomechanik, metabolisch-biochemische Prozesse, biophysikalische Abläufe, Vorgänge im Immunsystem, psycho-mentale Prozesse sowie unzählige zelluläre Dynamiken. Balance ist der Schlüssel für die Analyse.
Das hier vorgestellte Konzept vereinfacht und erweitert zugleich das diagnostische und therapeutische Vorgehen. Es vereinfacht die Analyse von Bewegungen und eröffnet ein Verständnis und Erleben der eigenen Handlungen mit der Möglichkeit einer tiefgreifenden Kalibrierung auf ein „Normal-Null“, sodass in komplexen Abläufen ungewollte Bewegungen entdeckt und beseitigt werden können.
Das Ganze ist so bestürzend einfach und leicht verständlich, dass es verwundert, wieso es zuvor überhaupt Schwierigkeiten gab. Allerdings erscheint der Kern der Korrektur, das Weglassen der Fehler, das „Nichtstun“ als die höchste vorstellbare Herausforderung. Die Schwierigkeiten sind in den „eingefleischten“ schlechten Angewohnheiten begründet, in seltsam festen Überzeugungen und Weltbildern sowie erlebten Verletzungen. Die neue Sichtweise des Balance-Konzeptes rührt an diesen unseren Mustern, bringt eine Eigenverantwortung als Potenzial ins Spiel und fragt nach Veränderungen, die manchmal anfänglich Angst hervorrufen können. Aber da die Patienten das Konzept einleuchtend, notwendig und angenehm erleben, es durch ihre eigene Wahrnehmung bestätigt finden, können Patienten auf den zu erwartenden prozessualen Fortschritt vertrauen lernen und so bessere Erfolge erzielen.