Als strukturelles Element des Bindegewebssystems des Körpers können die Faszien als ein den gesamten Organismus durchdringendes, allgegenwärtiges Gewebe betrachtet werden. Sie scheinen auf zelluläre und makroskopische Spannungslinien zu reagieren, indem sie sich entsprechend reorganisieren. Aus dieser Perspektive sind die Auswirkungen einer Faszieneinschränkung körperextern und können potenziell Stress für jede Struktur, die von Faszien umhüllt ist, verursachen. Die osteopathische Faszienbehandlung zielt jedoch darauf ab, solche Spannungen zu lösen, die Funktion wiederherzustellen und die dem Körper innewohnenden Mechanismen auszugleichen, so dass sie häufig als ergänzende Behandlung für verschiedene Erkrankungen vorgeschlagen wird.
Dieser Kurs bietet einen Überblick über die gängigsten Faszientechniken, die im osteopathischen Arsenal verwendet werden, zusammen mit ihren verschiedenen Anwendungsformen, die von indirekten über direkte bis hin zu kombinierten Methoden reichen. Um den Kliniker durch das Verständnis und die Anwendung dieser faszialen Werkzeuge zu führen, werden verschiedene evidenzbasierte Mechanismen sowie verschiedene Hypothesen, die auf osteopathischen Prinzipien basieren, vorgeschlagen und diskutiert.
Kursziele:
Darstellung des Bindegewebes als wichtigster biomechanischer und bioelektrischer Vermittler der Wechselbeziehung zwischen Struktur und Funktion;
Vorstellung verschiedener faszialer Mechanismen, durch die eine somatische Dysfunktion ausgelöst und aufrechterhalten werden kann;
Veranschaulichung der gängigsten Faszientechniken in der osteopathischen Praxis;
Vorstellung verschiedener faszienvermittelter Mechanismen, die der Wirksamkeit und Effektivität der OMT zugrunde liegen.