Dozent: | Michaela Liedler M.Sc. D.O. (AUT) | |
Veranstalter: | Osteopathie Schule Deutschland | |
Adresse: | OSD, Mexikoring 19, 22297 Hamburg | |
Anmeldung: | osteopathie-schule.de/masterclass/peritoneale-adhaesionen-narbentherapie-nach-liedler | |
Narben schweigen oft, obwohl sie eigentlich ganz viele Geschichten zu erzählen haben. Fasziale Verklebungen und peritoneale Adhäsionen bleiben oft unerkannt, versteckt unter einer Operationsnarbe. Narben werden auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen behandelt; viele unterschiedliche Narbentherapien konzentrieren sich vor allem auf die außen sichtbare Narbe und die oberflächlichen Gewebeschichten („Die Spitze des Eisberges“ der Narbe). Tiefer und tief liegende Verklebungen und/oder Adhäsionen – vor allem nach Operationen im Bauchraum – bleiben unentdeckt und über Jahre bestehen („Der Eisberg“ der Narbe). Sie können jedoch u.U. massiv zu der Entstehung von chronischen Schmerzzuständen im restlichen Körpersystem beitragen.
Meine Geschichte hat mir mögliche Folgen vor Augen geführt, größere Zusammenhänge in der Tiefe hergestellt. Es wird wenig darüber gesprochen und noch weniger trifft man mutige Therapeut:innen, die die Narbe in ihrer Gesamtheit und umfassend dreidimensional bis in die Tiefe der Gewebeschichten angreifen und begreifen.
Das Liedler–Konzept ist simpel, effektiv und nachhaltig.
Es basiert auf meinem Wissen und Zugang zum menschlichen Körper als Osteopathin, den Unterschieden zwischen Narben, Verklebungen und Adhäsionen, dem Wissen um manche Besonderheiten der Wundheilungsprozesse, Eigenschaften von Bindegewebe und dem Gleitverhalten von Gewebeschichten. Unabhängig vom Alter der Narbe lässt sich mit der entsprechenden Grifftechnik und dem Fokus auf die betroffene Gleitschicht in der richtigen Tiefe unerwartet viel (wieder) bewegen.
Im Zuge des Kurses soll neben der strukturellen Behandlung der peritonealen Adhäsionen auch die Herangehensweise an traumatisierte Narben thematisiert werden.
Die Umstände und operativen Eingriffe, die zu Narben führen, stehen oft in Verbindung mit herausfordernden und/oder unangenehmen Erlebnissen. Diese emotional-psychischen Erfahrungen können im Körper abgespeichert und für die/den Betroffene:n sowie für die/den Therapeut:in als zusätzliche Gewebespannung im Narbenbereich spürbar werden. Ein besonders achtsamer Umgang mit diesem Erleben ist notwendig, um die Narbe wieder entspannt Teil des Körpers werden zu lassen.