Bei einer makroskopisch-funktionell ausgerichteten Betrachtungsweise des craniomandibulären Systems (CMD) des Menschen steht meist das Kiefergelenk im Mittelpunkt, da es an der Ausführung wichtiger Funktionen unseres Gesamtorganismus beteiligt ist. Neben diesen funktionell bedeutsamen Funktionen können eine Vielzahl von gewichtigen Gründen aufgeführt werden, die verdeutlichen, dass unser Kiefergelenk in einem größeren Zusammenhang gesehen werden muss. Denn es gehört als wesentliche Komponente des CMD zu einem komplexen Funktionskreis, welcher bei der biomechanischen Bewältigung der Mastikation einer mehrstufigen zentralnervösen Steuerung, Kontrolle und Rückmeldung unterliegt. Hierzu bedarf es des ständigen Zuflusses von sensitiven und sensorischen Informationen aus dem Viscerocranium und dem postcraniellen System.