Dozent: | Peter Levin D.O. | |
Veranstalter: | Dornstadt bei Ulm | |
Adresse: | Diakonie Dornstadt, Bodelschwinghweg 30, 89160^Dornstadt | |
Anmeldung: | osteopathie.com/osteopathie-postgraduate-kurse-sonderseminare | |
Das Seminar stellt sich der aktuellen Herausforderung der viszeralen Osteopathie: Aktivität - und nicht Funktion - ist das Herzstück der osteopathischen Behandlung von Organen. Die Physiologie der Organe beschreibt diese in unterschiedlichen Aktivitätszuständen. Osteopathie sollte mit einem physiologischen Verständnis der Organaktivität beginnen.
Wir erkunden die typischen Charakterunterschiede zwischen Hohl- und Gefäßorgane. Der mechanische Ausdruck der Organaktivität - als Elastizität, Volumen, Bewegung, Form und Position - hilft dabei, die klinisch relevanten Besonderheiten herauszuarbeiten. Ein venöser Schwamm wie die Leber benötigt einen anderen Behandlungsansatz als der mukosa-dominierte Dünndarm. Auch der arterielle Milz-Schwamm wird wesentliche Unterschiede zur venösen Leber aufweisen.
Gemäß der Logik der Organphysiologie entwickeln wir das osteopathisches Gegenstück zu den drei wichtigsten Aktivitätszuständen: Ruheaktivität, Hyper- und Hypoaktivität. Die Herausforderung liegt in der Integration des osteopathischen Funktion-Dysfunktion-Models in das physiologische System der Aktivitätszustände.
Das Seminar "Behandlung der Organaktivität" erarbeitet Möglichkeiten, die beiden Hauptprobleme der Organaktivität zu behandeln: anhaltende Hyperaktivität und Hypoaktivität.
Ziele des Seminars:
1. Zustände der Gewebeaktivität studieren und interpretieren.
2. Den mechanischen Ausdruck der Gewebeaktivität - die Qualitäten: Elastizität, Volumen, Bewegung, Form und Position - erkunden.
3. Verstehen der klinischen Bedeutung des Organcharakters.
4. Behandlung a-physiologischer und pathophysiologischer Zustände der Organaktivität
Inhalte / Themen:
- Physiologische Zustände der Gewebeaktivität: Ruhe, Hyper, Hypo, Starre, Erschöpfung, Kompensation, Anpassung
- Mechanischer Ausdruck der Gewebeaktivität (= Qualitäten): Elastizität (= Formstabilität), Volumen- und Volumenänderung, dynamische Form- und Lageänderung.
- Mukosa und Motilität: Dünndarm und Magen.
- Blutschwamm-Schwestern im Oberbauch: venöse Leber und arterielle Milz.
- Organe der Aufrichtung und Einbettung: Lungen und Nieren.
- Behandlung a-physiologischer Aktivitätszustände: unregulierbare Hyperaktivität, Hypoaktivität ( = Erschöpfung und Instabilität), Form- und Positionsverlust.
- Der Organcharakter in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung
- Klinische Probleme: reversibel oder nicht? A-physiologische oder patho-physiologische Zustände
- Aktivitätszustände in der Stress- und Immunphysiologie
- Klinische Bedeutung eines ganzheitlichen, gewebebasierten Ansatzes in der Osteopathie