Dozent: | Dr. biol. hum. Dipl. Psych. Robert Schleip | |
Veranstalter: | Unterföhring bei München, SKOM | |
Adresse: | Physiotraining, Bahnhofstr. 18, 85779 Unterföhring | |
Anmeldung: | osteopathie.com/postgraduate-kurse/faszien-als-sensomotorisches-organ | |
Neueste Forschungsergebnisse legen nahe, dass Faszien eine wichtige und aktive Rolle erfüllen. Hierzu gehört die Fähigkeit sich unabhängig von den Muskeln anspannen und lösen zu können. Das immer fundiertere Wissen um das Potential der Faszien zur Schmerzerzeugung sowie deren Bedeutung als unser wichtigstes und reichhaltigstes Sinnesorgan für Propriozeption unterfüttern die große Bedeutung des faszialen Systems für die Osteopathie.
Dr. Robert Schleip, Leiter des Fascia Research Project der Universität Ulm, wird über die neuesten Erkenntnisse aus der internationalen Faszienforschung berichten sowie praktische Umsetzungen in konkrete myofasziale Behandlungstechniken vorstellen.
Spannende Theorie:
· Die vier Mechanorezeptor–Typen in unseren Faszien: Golgi-, Pacini-, Ruffini- und freie Nerven-Endigungen. Deren Lokalisation, Sensitivität und neurophysiologische Auswirkung.
· Faszien als propriozeptives Sinnesorgan: „Der vergessene sechste Sinn“
· Die Schlüsselrolle der subkutanen faszialen Gleitschicht zur Bewegungskoordination.
· Faszien u. Interozeption: Die Rolle der viszeralen und kutanen Rezeptoren auf das Körperbild und. Die emotionale Befindlichkeit.
· Der aktive Faszientonus: Myofibroblasten und deren Einfluss auf den passiven Ruhetonus; die Verbindung mit dem vegetativen Nervensystem.
· Das Tensegrity Konzept: Myofasziale Ketten nach Thomas Myers sowie neuere Modifikationen hierzu; die Bedeutung für die posturale Körperstruktur.
· Die Rolle der Lendenfaszien beim Rückenschmerz. Aktuelle Neuigkeiten aus der internationalen Forschung.
Wirksame Umsetzung:
· Gezielte Stimulation unterschiedlicher faszialer Mechanorezeptoren; Betonung der verschiedenen neurophysiologischen Auswirkungen.
· Unterschiedliche Wirkung von langsamen und schnellen, feinen und kräftigen sowie aktiven und passiven Stimulationen.
· Die spezifische Nutzung tangentialer Verschieblichkeit bzw. von Scher-Bewegungen der behandelten Schichten.
· Die präzise Ausrichtung der kinästhetischen Empathie des Behandlers.
· Die Lösung von Adhäsionen in der subkutanen faszialen Gleitschicht.
· Die Einbeziehung aktiver Bewegungen des Patienten während der osteopathischen Behandlung (micro movements).
· Anleitungs-Hilfen und Tipps für eine vermehrte Nachhaltigkeit.
· Fasziale Behandlungstechniken zur Behandlung von lumbalen Rückenschmerzen, von Nackenbeschwerden und zur Lösung von „verhärteten Brustkästen“.