In dieser Masterclass stehen unterschiedliche osteopathische Ansätze für die Behandlung von psychosomatischer und psychischer Beschwerden im Fokus. Osteopathische Techniken werden hierfür gemeinsam erörtert und vermittelt.
Technisch wird als erstes das Becken betrachtet – die Mehrheit psychisch belasteter Menschen hat eine unphysiologische Gangart. Der Zusammenhang von der Psyche mit dem Becken wird näher analysiert.
Danach wandern wir zur Wirbelsäule als Behandlungsort. Ziel ist es, den Grundsatz eines Ausgleiches zwischen sympathischem und parasympathischem Nervensystem in der Praxis anzuwenden.
Zuletzt wird die Verbindung von kranialer Torsion (Yakovlevian Torque), welche primär durch Stress bei Einwirkung in der Geburt entsteht, mit dem psychischen Wohlbefinden näher betrachtet.

Osteopathische Behandlung von psychosomatischen und psychischen Beschwerden
Am Anfang der Geschichte der Osteopathie existierte das Still-Hildreth-Kuratorium von 1914-1964, ein Projekt für die osteopathische Behandlung von Patienten mit psychosomatischer und psychischer Erkrankung. Die Patient*innen wurden mit osteopathische Techniken behandelt. Hierbei war die Wirbelsäule der primäre Behandlungsregion.
1929 veröffentlichte das Sanatorium die Statistiken aller Patient*innen, die während der ersten fünfzehn Jahre behandelt worden waren. Die Behandlungsdauer betrug im Durchschnitt drei bis zwölf Monate, wobei die Genesungsrate bei 35,5% für Schizophrenie, bei 66% für manische Depression, bei 94% für Psychosen und bei 77% für Psychoneurosen lag. Drei Jahre später berichtete Hildreth, dass von den über 2.000 bis zu dem Zeitpunkt behandelten Fällen 55% wieder vollständig genesen wären. Weiterhin erklärte er, dass die meisten Arten von Geisteskrankheit von der osteopathischen Behandlung profitieren würden. (siehe John Lewis, Vom trockenen Knocken zu lebendigen Menschen, 2014)

Zugangsvoraussetzung: abgeschlossene Osteopathieausbildung

Kurssprache: Deutsch

Kursgebühr: 594 €